Diesen Ausspruch kennen wir wohl alle. Man benutzt ihn meistens, wenn es um irgendetwas geht, was unser Erstaunen hervorruft. Sei es, dass wir etwas Außergewöhnliches sehen oder hören. Oder es wird uns gerade eine Frechheit an den Kopf geworfen.
In diesem Beitrag spreche ich aber nicht von etwas Besonderem, das uns dazu verleitet, den Mund offen zu halten. Bist du nämlich Vielsprecher, Redner oder Moderator, dann ist es sogar sehr sinnvoll, den Mund offen zu halten. Warum, erkläre ich gleich.
Im normalen Umgang mit seinen Mitmenschen, schließt man eher den Mund, wenn man nichts sagen will. Das ist höflicher und sieht auch besser aus. Aber wenn du im Gespräch bist, eine Rede halten musst oder auf der Bühne stehst und singst, dann ist es klüger, den Mund leicht geöffnet zu halten.
Wie du während des Sprechens immer gut bei Luft bist …
Bei geöffnetem Mund muss die Luft nicht erst den Umweg über die Nase nehmen. Sie gelangt direkt in die Lunge. Und das können wir uns beim Vielsprechen zunutze machen.
Beobachten wir nur mal kleine Kinder, wenn sie über etwas staunen oder miteinander spielen. Sie sind dann so voller Begeisterung, dass sie nicht mal daran denken, den Mund zu schließen. Sie könnten sonst nicht schnell genug rufen, schreien oder miteinander reden.
Und das ist das Geheimnis ungehemmten Redeflusses. Lasse den Mund nach dem Sprechen einfach etwas geöffnet. Du wirst merken, dass du gar nicht besonders aktiv einatmen musst. Wichtig dabei ist, dass du im unteren Brustraum ganz locker und frei bist. Und diese lockere Offenheit bekommst du am besten im Gefühl der Freude. In diesem Zustand gibt es nichts, was dich einengt. Alles ist weit, der Atem kann frei fließen und du selbst spürst in dem Moment keine Begrenzungen.
Gute und trainierte Speaker und Redner bleiben bei ihrem Vortrag ganz locker. Wenn du sie beobachtest, schließen sie höchstens während einer Pause ihren Mund und holen dann aktiv Atem.
Im Gefühl der Freude hältst du die Weite
Wer meinen Podcast Stimme für Erfolg schon gehört hat, der kann dort in einer der Episoden ziemlich zu Anfang einen Beitrag über die sogenannte Stütze nachhören. Sie hilft unserem Atemapparat ganz enorm, damit er offen bleibt und die Luft ohne Anstrengung unsere Lungen befüllt. Wir atmen dabei nicht aktiv ein.
Und hier kommt wieder das Gefühl der Freude ins Spiel. Denn wenn du während des Redens in diesem Weite-Gefühl bleibst, arbeitet die sogenannte Stütze im unteren Bauch von alleine während du sprichst. So entsteht eine Sogwirkung in diesem Zusammenspiel ohne dass du direkt einatmen musst.
Richtig gut merkst du diesen Stütz-Vorgang, wenn du zum Beispiel folgende kleine Übung machst:
Du sprichst einige Male mit Nachdruck Kssst aus. Und schon hast du diesen Effekt, dass sich der Unterbauch dabei nach innen zieht. Lässt du die Bauchdecke bei geöffnetem Mund wieder los, bekommst du vollautomatisch wieder Luft in deine Lungen.
Und wenn du das einige Male übst, geht das von alleine und du hast superschnell Atem für deinen nächsten Redeschwall ;).
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