Ganz ehrlich, das Wort authentisch ist für mich etwas überstrapaziert. Authentisch hier, authentisch dort. Soll ich auch noch authentisch schlafen? Coaches und Selbstständigen sagt man immer wieder ohne Unterlass:

Sei authentisch, wie Du Dich gibst.

Sei authentisch in Deinen Worten.

Bleib bloß authentisch, wenn Du mit Deinen Coachees, Kunden oder Klienten sprichst.

Sei einfach Du und verstell Dich nicht, authentisch eben.

Sei authentisch, damit man Dir vertrauen kann  und, und, und.

Ja, ich benutze dieses Wort auch, weil es eben wirklich so viel umfasst. Und doch bleibt es so eine nebulöse Wolke, hinter der man viel verstecken kann.

In diesem Beitrag gehe ich dem Begriff Authentizität etwas auf den Grund. Danach gebe ich Dir ein paar Tipps, wie Deine Texte auch nach Dir klingen. Aber zuvor …

 

Was bedeutet eigentlich, authentisch zu sein?

Was genau ist authentisch? Und warum schlüpfen wir oft einfach in eine andere Rolle anstatt wir selbst zu sein?

Ist es Dir nicht schon so gegangen, dass Du von anderen um etwas gebeten worden bist und eigentlich hattest Du keine Lust oder keine Zeit dazu? Letztendlich hast Du es dann doch getan. Mit einem inneren Widerstand und Grummeln im Bauch.

Warum aber hast Du nicht Nein gesagt?

  • Vielleicht, weil Du geliebt werden willst. Am besten von allen. Du willst es allen recht machen. Hilfsbereit sein, weil man dann als guter Mensch wahrgenommen wird. Vielleicht auch, weil Du denkst, dass Du dann wirklich geschätzt wirst.
  • Vielleicht, weil Du es so vorgelebt bekommen hast. Schon Deine Mutter konnte nicht Nein sagen und hat allen in der Verwandtschaft oder Nachbarschaft geholfen.
  • Vielleicht hat man es Dir auch so eingetrichtert. Schon früh gut gemeinte Glaubenssätze in Dir initialisiert, die sich aber im Grunde als negativ erweisen. Und ihnen kann man schwer entfliehen.

Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch. Hilfsbereit sein, Mitgefühl empfinden für andere und dabei vielleicht mal seine eigenen Bedürfnisse hinten anstellen, das ist ok und das ist sogar notwendig, um unsere Welt in Harmonie zu halten.

Aber das allein ist nicht authentisch. Denn der Begriff impliziert, dass man nicht nur absolut positive Eigenschaften hat. Menschen mit Ecken und Kanten sind nicht für alle gleich sympathisch.

Authentisch sein bedeutet auch, dass manche einen eben nicht mögen. Dass sie einen nicht schätzen, weil man so ist, wie man ist.

 

Authentizität verlangt Mut und Risikobereitschaft

Als Baby kommst Du auf die Welt und bist im wahrsten Sinn des Wortes ein fast unbeschriebenes Blatt. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das, was Dir in die Wiege gelegt wurde, Dein Temperament ist. Das prägt zum großen Teil Dein Leben.

Mit der Zeit lernst Du, wie Du etwas bekommst, wenn Du z.B. Hunger hast. Du ahmst die Erwachsenen nach und lernst, wie sie zu denken und zu sprechen.

Du lernst schon früh, wofür Du belohnt wirst und was Dir Kritik oder Nachteile bringt. Dementsprechend verhältst Du Dich.

 

Schon als Kind zeigen wir unseren Charakter

 

Und hier macht sich Dein Charakter bemerkbar: Wie reagierst Du auf Deine Umwelt? Bist Du ängstlich, weil Du gelernt hast, dass Du es leichter hast, wenn Du still bist? Oder wehrst Du Dich, wenn Dir Unrecht geschieht? Bist Du neugierig, wenn etwas Neues auf Dich zukommt oder reagierst Du vorsichtig und schüchtern?

Ein authentischer Mensch wird sich nicht so schnell verbiegen. Er steht zu sich, seinen Stärken und seinen Schwächen. Er lebt seine Werte. Er ist offen und verstellt sich nicht. Er steht für sich ein.

Das bedeutet aber auch, dass Authentizität heißt: Ich kenne meine Schwächen. Andererseits weiß ich, worin ich wirklich gut bin. Ich lebe nach meinen Wertevorstellungen. Ich handle selbstverantwortlich und übernehme die Konsequenzen meiner Handlung.

 

Authentisch zu sein heißt nicht stehenbleiben …

Dieses Leben ist meiner Meinung nach dazu da, dass wir uns weiter entwickeln und nicht stehen bleiben. Wenn ich im Einklang mit mir bin und mich auch nach außen so zeige, bedeutet dies aber nicht, dass ich nicht dazu lerne.

Wir lernen jeden Tag, jede Stunde dazu. Wenn wir es wollen. Das kann auch schon mal sein, dass ich dann morgen eine andere Meinung vertrete als heute. Weil ich etwas plötzlich anders sehe oder neu interpretiere.

Das kann sich dann auch mitunter in der Ausdrucksweise bemerkbar machen. Sowohl sprachlich als auch in Worten.

Manches fällt dann aber nicht unter den Begriff „authentisch“:

Schaust Du viele Serienfilme, wird sich in Deinen täglichen Sprachgebrauch deren Wortschatz einmischen. Liest Du viele Bücher, wird sich Deine Wort-Vielfalt vergrößern. Hörst Du viel Musik in Form von Deutschraps, Pop oder HipHop werden sich auch bestimmte Begriffe in Deine Ausdrucksweise einschleichen. Selbst die Stimmlage lässt sich davon beeinflussen.

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Adaptierst Du diese Sprechweise, bist das nicht Du. Du findest das vielleicht cool und übernimmst einige Begriffe und integrierst sie in Deinen Sprachschatz. Aber im Grunde gehört Dir dieser nicht.

Du spielst eine Rolle, die Dir im Moment gut gefällt und von der Du Dir erhoffst, dass sie Dir Anerkennung bringt.

 

Wie bringst Du Stimme, Sprache und Texte in Übereinstimmung?

Die Antwort ist so einfach wie schwierig: Sei einfach DU!

Authentisch sein kann man lernen, wenn man bereit dazu ist. Warst Du immer schon schüchtern und vielleicht sogar ängstlich, wird es Dir schwerer fallen als jemandem, der als Kind schon offen und neugierig war und von seinen Eltern auch als eigenständiger Mensch erzogen wurde.

Wenn Du mit Menschen direkt zu tun hast und mit ihnen arbeitest z. B. als Coach, Trainer oder Dienstleister, dann kann ich Dir nur raten: Entdecke Dein wahres ICH. Denn nur so wirst Du letztendlich Deine Idealkunden anziehen. Da stimmt die Chemie und Ihr könnt gut miteinander arbeiten.

Wenn Du zu Dir, Deiner Ausdrucksweise, Deinen Vorzügen, aber auch Macken stehst, wird sich das in Deiner Stimme, in Deiner Ausdrucksweise und eben auch in Deinen Texten bemerkbar machen.

Dabei kann Deine Stimme vielleicht auch eine Macke zeigen oder Du drückst Dich irgendwie speziell aus. Dann schreib auch so.

 

Hier einige Tipps, wie Du Deinen eigenen Sprech- und Schreibstil erzeugst:

1. Finde Deine eigene Tonalität

Welcher Typ bist Du? Frech oder seriös, laut oder dezent, locker-flockig oder ruhig-sanft?

Ein Aspekt dabei ist auch Deine Zielgruppe. Wie möchte sie angesprochen werden? Entscheidest Du Dich für ein Du, wie ich, dann bleibe auch dabei. Benutze überall Deine Anrede – Sie oder Du – im Podcast, im Blog, im Video und auf den sozialen Medien. Es ist Deine Art, mit Menschen in Kommunikation zu gehen.

Wer das nicht mag und es ihm wichtig ist, wie er/sie angesprochen wird, wird mit Dir nicht interagieren. Damit hast Du schon eine Hürde in der Kundenkommunikation genommen auf der Zielgeraden zum Wunschkunden.

2. Lies laut vor

Schreibst Du gern Blogartikel oder generell Texte, dann lese sie Dir laut vor, bevor Du sie veröffentlichst. So erkennst Du am besten, ob die Texte nach Dir klingen oder Du beim Schreiben in eine andere Rolle geschlüpft bist.

Benutze ruhig auch im geschriebenen Wort ab und zu Begriffe, die Du im Gespräch einfließen lässt. Wenn Du immer wieder „okay“ im Gespräch sagst, dann schreib das ruhig auch mal im Text. Natürlich nicht zu häufig. Maximal 1-2 Mal.

3. Es sollte jedes Kind verstehen

Egal, ob im persönlichen Gespräch, im Vortrag oder Meeting: Achte darauf, dass Deine Sätze nicht zu lang sind. Bau keine Labyrinths, wo Dein Kunde oder Zuhörer am Ende nicht mehr weiß, was am Anfang war.

Das ist ein weiterer Vorteil des Sich-Vorlesens. Du hörst direkt, wenn ein Satzbau verschachtelt oder ungenießbar ist.

Meine Faustregel ist: Das, was ich schreibe oder spreche, soll auch ein 7-jähriges Kind verstehen. Dann ist es wirklich glasklar.

Wenn ich als Expertin mit einer Person spreche, darf ich nicht davon ausgehen, dass diese auf meinem Kenntnisstand ist. Sonst wäre sie ja nicht bei mir. Also versuche ich das einfach zu erklären und werfe nicht mit Fachbegriffen um mich.

TIPP: Schreibe kürzere Sätze, sprich mit Wiedererkennungwert und hilf Deinen Interessenten mit Informationen, die leicht verständlich sind.

So weckst Du Vertrauen und gewinnst neue Wunschkunden.  Wenn Du Texte benötigst, die nach Dir klingen sollen, Du aber keine Zeit zum Schreiben hast, dann melde Dich gern bei mir. Als zertifizierte Werbetexterin bin ich darauf spezialisiert, im Stil des Auftraggebers zu schreiben.

Welche Tipps hast Du noch für einen authentischen Stimme- Textstil?

Schreib es gern in die Kommentarfunktion.

Beatrice
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